Ängste, psychisches Trauma - homöopathische Behandlung
Bewährte Trauma-Mittel
- Aconitum napellus ist das klassische Erstmittel bei schweren panikartigen Angstattacken. Die Patienten befinden sich in größter Unruhe und Erregung, empfinden Herzklopfen und berichten nicht selten über Todesangst. Ursächlich findet sich meist ein seelisches Schockerlebnis, z. B. ein Unfall, oder ein psychisches Trauma.
- Arnica montana ist ebenfalls ein bewährtes Mittel nach Schockerlebnissen von Unfällen oder Verletzungen. Typisch für diese Kinder ist, dass sie sich die Ängste nicht anmerken lassen, aber dadurch auffallen, dass sie nicht darüber sprechen und auch nicht zum Troste mit Mama oder Papa kuscheln wollen.
- Argentum nitricum zeichnet sich durch viele unbegründete Ängste (Phobien) aus. So ist es unter anderem auch ein großes Mittel bei Prüfungsängsten und Lampenfieber.
Konstitutionelle Angst-Mittel
Bei der Behandlung von ängstlichen Charakteren kennen wir Homöopathen eine Vielzahl von konstitutionellen Arzneien.
- Phosphorus-Kinder sind sehr lebhaft, kontaktfreudig und offen. Sie sind hochsensibel und lieben das (Schau-)Spiel. Auf der anderen Seite sind sie oft angstgeplagt, fürchten Gewitter und Stürme, Dunkelheit und Geister, das Alleinsein genauso wie ihre Krankheiten.
- Ignatia ist eine wichtige Arznei bei unverarbeiteten Ängsten, und tiefergehenden Enttäuschungen. Die Kinder sind sensibel veranlagt, leicht erregbar, oder neigen zu hysterischen Reaktionen.
- Eine der Hauptursachen kindlicher Ängste ist meines Erachtens das häufig noch gering entwickelte Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Als klassische Konstitutionsmittel eignen sich hierbei Lycopodium, Pulsatilla pratensis, Stramonium, Causticum, Silicea, Gelsemium, Arsenicum album und einige andere.
Besteht anlagebedingt ein ängstliches Gemüt, so können sich bei seelisch belastenden Ereignissen und ungünstigen Begleitumständen wirklich krankhafte Angststörungen ergeben. Versuchen Sie Ihrem Kind durch einen liebenden, verständnisvollen Umgang, Urvertrauen zu vermitteln und durch gemeinsame spielerische Beschäftigung mit den Angstthemen die Furcht zu nehmen.
Die Angst-Funktion
Ängste sind im allgemeinen ein natürlicher Schutzmechanismus, der uns vor Gefahren warnt, damit wir uns durch rechtzeitige Abwehrmaßnahmen oder durch Flucht schützen können. In dem geschilderten Fall bin ich nicht sicher, ob es sich wirklich um panische Ängste, oder um die alterstypischen Machtkämpfe und Trotzreaktionen handelt. Versuchen Sie in einer ruhigen entspannten Atmosphäre mit ihrem Kind darüber ins Gespräch zu kommen. Sie könnten beispielsweise über Rollenspiele ein ängstliches Tier darstellen, wie es von den anderen Tieren wieder beruhigt und beschützt wird. Backen sie zuhause mit Ihrem Kind einen Sandkuchen, spielen Sie mit Booten oder Fischen in einem Waschzuber mit Wasser und versuchen Sie so Ihrem Kind Gelassenheit und Selbstvertrauen im Umgang mit diesen Materialien zu vermitteln. In jedem Fall bitte ich Sie die Situation sehr ernst zu nehmen und möglichst gründlich mit einem kinderärztlich und psychologisch versierten Fachmann zu besprechen.
Therapieansätze der Homöopathie
Homöopathisch würde ich grundsätzlich zwei unterschiedliche Therapieansätze unterscheiden. Zum einen kennen wir bewährte Arzneimittel, die nach angstauslösenden Erlebnissen und seelischen Traumen helfen. Zum anderen gibt es wertvolle homöopathische Konstitutionsmittel, die bei einer ängstlichen Grundpersönlichkeit - im Zusammenhang mit einer Gesamtanalyse aller bestehenden Charaktereigenschaften verabreicht werden.