Förderung unserer Kinder in der Musik

Wunderkind Mozart

Im Jahr 2006 jährte sich der Geburtstag des weltberühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart zum 250sten Male. Augsburg ist die Geburtsstadt seines Vaters Leopold Mozart, in Augsburg trifft er seine Cousine Anna Maria Thekla, von ihm liebevoll das „Bäsle“ genannt. Unbestritten war Mozart ein Musikgenie, von dem berichtet wird, dass er sich die meisten Musikstücke schon nach dem ersten Hören merken konnte. Er wird er auch als „Wunderkind“ bezeichnet, da er als Fünfjähriger bereits sein erstes Menuett im Kindergarten komponierte. Hinsichtlich seines außerordentlichen Musiktalentes unterscheidet er sich natürlich von uns normalbegabten Menschen.

 

Die universelle Bedeutung von Musik

Andererseits nehmen wir sein Jubiläum gerne zum Anlass, um auf die Bedeutung von Musik für die Kindesentwicklung und das menschliche Wohlbefinden hinzuweisen. Ein Instrument zu spielen ist eine der komplexesten menschlichen Tätigkeiten. Beim Erfassen eines Musikstückes schärfen wir unseren Intellekt. Die Umsetzung auf dem Instrument fördert unsere Grob- und Feinmotorik. Die Position der Finger (auf den Tasten oder Saiten) entwickelt unsere Körperwahrnehmung und unser räumliches Vorstellungsvermögen. Schließlich beansprucht der musikalische Ausdruck unsere Sinne und Emotionen. Die Musikalität lässt sich frei nach der individuellen Begabung - unabhängig von Alter und Jahrgangsstufen fördern. In aller Regel führt das Musizieren zu einem Gemeinschaftsgefühl und verbesserter sozialer Kompetenz, wenn man etwa gemeinsam Lieder singt, im Orchester spielt oder Konzerte besucht.

 

Unsere Gefühlswelt in der Musik

Die Wirkung von Musik auf unsere Entwicklung ist ausgesprochen vielseitig. Musik entfacht Gefühle und fördert auf der andern Seite auch sehr komplexe Denkprozesse. Bereits bei Babys kann man die ausgleichende Wirkung von Musik z.B. durch die beruhigende Ansprache der Mutter, oder eine Spieluhrmelodie beobachten. Im Kleinkindesalter beobachten wir die tiefe Freude jedes Kindes Töne und Rhythmen zu erzeugen. Im Jugendalter mündet diese Lust an der Musik in ein persönliches und kulturelles Lebensgefühl, sei es als Rock-, Pop-, Techno- oder Hiphop-Musik. Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich die Persönlichkeit des Menschen auch an seinem Musikgeschmack zu erkennen gibt. Emotional kann die Musik belohnende und befriedigende Wirkung haben, etwa nach der Arbeit oder den Hausaufgaben. Sie kann aber auch einen Ausgleich in unserer Gefühlswelt erzeugen. Der Musikpädagoge Prof. Bastian berichtet, dass Kinder mit musikalischer Förderung weniger Verhaltensstörungen und weniger Aggressionen aufweisen.

 

Musik als Hirntraining

Es ist mittlerweile unstrittig, dass das Musizieren in der Kindheit zu einer verbesserten Intelligenzentwicklung führt. Die gleichzeitige Verarbeitung komplexer Informationen, wie Noten, Takt, Lautstärke, Fingerposition, Klangbild, etc. ist eine der anspruchsvollsten menschlichen Tätigkeiten. Darüberhinaus vergleicht unser Gehirn ständig die gerade gespielten Takte mit den zu erwartenden Tonfolgen. Dies macht gerade die Spannung und den Reiz des Musikerlebens aus, nicht nur beim aktiven Musizieren, sondern auch beim konsumierenden Musikhören. Forschungen haben ergeben, dass Grundschulkinder, die regelmäßig ein Instrument spielen, einen Intelligenzzuwachs erzielen.

 

Musik und Körperwahrnehmung

Natürlich spielt die Musik auch für unsere Sinneswahrnehmung, unser Körperempfinden, die räumliche Wahrnehmung und für die Beweglichkeit (Grob- und Feinmotorik) eine zentrale Rolle. Da wir beim Instrumente-Lernen spielerisch herangehen, mit alltäglicher Regelmäßigkeit üben, dabei aber auch Spaß und Belohnung empfinden, wird dieser Leistungszuwachs vom Kind nicht als Last, sondern als sehr positiv empfunden. Dabei ist es wichtig, die Freude des Kindes am Musizieren nicht durch zu große Ansprüche zu ersticken.

 

Förderung mit Spaß

Bereits Babys und Kleinkinder entwickeln großen Spaß beim gemeinsamen Singen von Kinderliedern, Rhythmen-Klatschen und Tanzen. In der musikalischen Früherziehung werden diese Grundlagen durch regelmäßiges Singen und Musizieren weiterentwickelt. Einfache Instrumente können Sie Ihren Kindern je nach Begabung zwischen vier und sechs Jahren anbieten. Gehen Sie bei der Wahl der Instrumente auf die Wünsche und Vorlieben Ihres Kindes ein. Fördern Sie die Motivation und Vorstellungswelt Ihres Kindes durch gemeinsames Musizieren zuhause, den Besuch von Kinderkonzerten, o.ä. Ihr Kind sollte sich idealerweise sein Musikinstrument selbst aussuchen und sich für den Musikunterricht freiwillig entscheiden können. Grundsätzlich sind Instrumente wie Xylophon, Blockflöte, Klavier, Keyboard, Trommeln, evtl. Geige etc. geeignet.

 

Fazit

Die herausragende Bedeutung der Musik begründet sich in ihrem vielseitigen Einfluss auf unseren Geist, unsere Gefühlswelt und unsere Körpermotorik. Darüberhinaus wirkt die Musik wie eine belohnende Kraft. Sie entfaltet bei Erschöpfung, wie auch bei emotionalen Anspannungen eine ausgleichende Wirkung. Musik fördert die soziale Kompetenz und das Gemeinschaftsgefühl. Durch regelmäßiges Üben werden Disziplin und Durchsetzungsvermögen gestärkt. Häufig ist eine musikalische Förderung anderen Einzeltherapieen überlegen.